Logo
Wildtierstation mit Gnadenhof
Hamburg - Bergedorf

Waschbären - vom heimischen Wildtier zur invasiven Art!

Aus Nordamerika haben es die herzigen Waschbären in den 1940ern über Pelzfarmen nach Europa geschafft. Hier gelten sie neuerdings als invasive Art, die sich aufgrund der guten Lebensbedingungen schnell ausbreitet. Berichte über negative ökologische Auswirkungen von Waschbären hört man immer wieder. Doch gibt es bislang noch keine wissenschaftliche Untersuchungen die einen Artenrückgang aufgrund von Waschbären nachgewiesen hätte. Im Gegenteil, neueste wildbiologische Forschungsstudien im Müritz-Nationalpark haben den Waschbären stark von Vorurteilen entlastet. 

Für den Deutschen Jagdverband und seine angehörigen Jäger ist das allerdings kein Grund die Tiere nicht mehr öffentlich zu *mobben* . Seit Jahren verbreitet die Jägerorganisation immer wieder die gleichen vagen Behauptungen, wie z.B. Waschbären seien für Artensterben verantwortlich. Der Jagdverband verbreitet ein vorgefertigtes Meinungsbild und Daten, die nicht der Faktenlage entsprechen, um so die Öffentlichkeit absichtlich zu täuschen!

Die Tiere mit den auffälligen Gesichtsmasken dürfen aufgrund der Jagdlobby geschossen werden. Und das werden sie: 2008/09 wurden 50.000 Tiere erlegt und 2019/20 waren es bereits 200.000. Die Bestandsentwicklung wird dadurch allerdings nicht aufgehalten, ein messbarer Beitrag zum Artenschutz ist ebenfalls nicht zu erkennen. Eine amerikanische Studie an Waschbären zeigte auf, dass die Bejagung zu keinerlei Bestandsreduktion führte, sondern lediglich zu einer Verschiebung im Altersklassenaufbau mit einem deutlich höheren Anteil an Jungtieren und trächtigen Fähen gegenüber unbejagten Populationen. 

Seit 2016 sind zudem in der EU Neophyten und Neozoen, also gebietsfremde Pflanzen und Tiere, gelistet, die besonderen Massnahmen unterliegen, also nicht gehalten, gepflanzt oder gezüchtet werden dürfen. Invasive Tierarten sind zur Jagd freigegeben. Im Fall des Waschbären sogar innerhalb der Schonzeit, sprich, wenn sie sich vermehren, tragen und werfen. Kein anderes Tier in Deutschland wird derart dauerhaft bejagt! Im Internet/sozialen Medien werden bereits ekelhafte Bilder toter Tiere und deren Verwertung in Rezepten wie Waschbärgulasch ausgetauscht.

Bei soviel Antiphatie sollte aber unbedingt erwähnt werden, dass der Waschbär in Deutschland vor 2016 als heimisch“ galt, da er die Definition des deutschen Bundesnaturschutzgesetzes bis 2017 für „heimische Arten“ erfüllte: „als heimisch gilt eine wild lebende Tier- oder Pflanzenart auch, wenn sich verwilderte oder durch menschlichen Einfluss eingebürgerte Tiere oder Pflanzen der betreffenden Art im Inland in freier Natur und ohne menschliche Hilfe über mehrere Generationen als Population erhalten“.

Nun, für die Umsetzung der EU-Verordnung 1143/2014 ins Deutsche Recht ist der Begriff „heimische Art im Bundesnaturschutzgesetz ab 2017 eliminiert und durch „gebietsfremd/nicht gebietsfremd“ ersetzt worden.

Das Verhalten der Hobby-Jägerschaft gegenüber den sogenannten „Invasiven Arten“ (auch wenn die EU deren Tötung nicht vorschreibt, sondern eher die Anwendung anderer nicht letaler Massnahmen empfiehlt) ist ganz eindeutig und gleicht einfach nur einem Blutdurst. Ohne Rücksicht auf die Jungtiere, die durch die Tötung der Elterntiere elendig sterben oder wie bein uns im Tierschutz landen, um dann ein Leben in Gefangenschaft zu fristen. Dies ist absolut gegen das Tierschutzgesetz und den gesunden Menschenverstand!

Lässt sich der Waschbär also in die hiesigen Ökosysteme integrieren? Die Antwort ist ein klares JA! Denn vor 2017 war er es bereits. Es ist Zeit, dass die zuständigen Politiker in Bund, Ländern und Kommunen aufwachen, und das Jägerlatein nicht ungeprüft zur Vorlage von Gesetzen und Verordnungen machen, die der Allgemeinheit nicht nutzen und den Tieren erhebliches Leid zufügen. Wenn also ein Rückgang der Population erreicht werden soll, so genügt es uns Tierschützern die Erlaubnis zu erteilen, kastrierte Tiere wieder in die Natur zurückführen zu dürfen. Kastrierte Tiere besetzen Gebiete und verhindern eine vermehrte Fortpflanzung und laut Statistiken, wäre in 25 Jahren der Bestand um 50% gesunken.

Unsere kleine Dreiertruppe von verwaisten Waschbärkindern ist mittlerweile unzertrennlich und überfällt die Tierpfleger gerne während der Fütterung oder bei den täglichen Reinigungsarbeiten gemeinschaftlich. Luna & Moon die beiden Fähen (Mädchen) und ihr jüngerer männlicher Mitbewohner Sky erfreuen sich bei uns zum Glück bester Gesundheit und sind die Stars bei den Besuchern. Derzeit bauen wir zusätzlich zu der geschlossenen großen Voliere eine Aussenanlage um ihnen ihre *Gefangenschaft* noch angenehmer zu gestallten. Auch hoffen wir noch weiteren Bärchen den Tod ersparen zu können, solange die Regierung nicht zur Besinnung kommt und werden im Rahmen unserer Möglichkeiten unser *RacconCity* erweitern.

Das sind wir

LOOKI e.V. Verein zur Tierrettung
Igel- und Wildtierstation Hamburg-Bergedorf

Pollhof / Eschenhofbrücke 3 * 21029 Hamburg
Tel:  0163-6251255     
E-Mail: looki.tierrettunggmail.com
Web:www.wildtierstation-bergedorf.de und www.looki.info

Unser Spendenkonto

Hamburger Sparkasse
IBAN: DE10200505501085213930
BIC: HASPDEHHXXX

oder

direkt über PayPal

News & Aktuelles

Besucht uns auf Facebook und Instagram

Screenshot_2022-01-11_at_18-41-09__5__LOOKI_e_V_-_Verein_zur_Ti

© 2017 - 2023 by LOOKI e.V. - Verein zur Tierrettung - Unser Tierschutzverein ist als gemeinnütziger Verein anerkannt.